Der Eid des Orpheus
Wie einige von euch vielleicht wissen, leisten angehende Mediziner in manchen Ländern traditionsgemäß den Eid des Hippokrates. Nur wenige wissen jedoch vom Eid des Orpheus, den in der Antike alle ablegten, die in die Geheimnisse der Musik eingeweiht wurden.
Aktuelle archäologische Ausgrabungen auf dem ehemaligen Gebiet des antiken Griechenlands enthüllten den authentischen Text dieses Eides, dessen Urheberschaft Orpheus selbst zugeschrieben wird:
"Heute wurde in die Geheimnisse der Musik vollständig eingeweiht. Eine göttliche Macht wurde mir von den großen Lehrern anvertraut. Ich erlernte die Einklänge, die Tonleiter und die musikalischen Rhythmen. Ich beherrsche jetzt ein Instrument, mit dem ich die Seelen von Menschen und Göttern führen, heilen und zu Gefühlen bewegen kann, die von mir [für sie] bestimmt wurden.
Mir ist von nun an bewusst, dass ich im Besitz einer großen Macht bin und diese mit meinem vollen Verstand und Verantwortung auszuüben habe.
Vor den Unsterblichen und den Musen gelobe ich folgendes:
1. Als Eingeweihter in die Musik der Sphären, werde ich die göttliche Harmonie dieser Musik pflegen und sie niemals den obszönen, von der unkundigen Masse begehrten Töne, beigeben.
2. Ich werde mein Instrument nur für die Zwecke der Heilung und Seelenerleuchtung einsetzen, und niemals Vergütung für meine Musik verlangen.
3. Ich werde mit meinen musikalischen Darbietungen nur diejenigen bescheren, die von mir [anhand dessen] auserwählt wurden, dass sie Harmonie und Erleuchtung verdienen; und nicht die Tyrannen und die Machthabenden.
4. Ich werde solche Stücke spielen, die ich für die Seele meiner Zuhörer für gut halte, und nicht [diejenigen,] die sie sich selbst von mir [zu hören] wünschen.
5. Ich werde niemals unter Zwang spielen oder weil mir weltliche Vorteile angeboten werden.
6. Sollte ich sehen, dass meine Musik jemandem Wohl getan hat und er sich bei mir vom Herzen bedanken möchte, so sei mir gestattet, ein Geschenk von ihm anzunehmen, jedoch nicht mehr als das, was notwendig wäre, um ein paar Tage zu überleben.
7. Sollte ich feststellen, dass jemand [meiner Zuhörer] sich durch böse Taten bereichert hat, so werde ich von ihm kein Geschenk annehmen.
8. Ich werde weder kriegerische Töne vorspielen, die Armeen in ihrem Kampf untereinander beherzigen; noch werde ich Rhythmen vorspielen, die diese Armeen aufhetzen oder dazu anstiften, gegeneinander anzutreten [zu marschieren] und sich gegenseitig zu töten.
9. Ich werde meine musikalischen Fähigkeiten dazu benutzen, um Feinde miteinander zu versöhnen, die Getrennten zu vereinen und den Unwissenden die gemeinsamen Wurzeln von allem Existierenden zu zeigen.
10. Ich werde niemals die Vorführung von Tänzerinnen musikalisch begleiten, die ihr Fleisch zur Schau stellen und auf diese Weise sinnliche Begierde erzeugen.
11. Sollte jemand bei meiner Musik den Wunsch zum Tanzen verspüren, so soll [sein Tanz] allein zur Ehre der Unsterblichen sein.
12. Nie werde ich die hohe Kunst der Musik dafür nutzen, um bei meinen Zuhörern Liebe zu mir selbst zu erzeugen oder um sie [fleischlich] zu verführen.
13. Niemals werde ich denjenigen zustimmen, die mich loben und mich wegen meiner Kunst verherrlichen, sondern diesen offen entgegenhalten, dass die Musik kein Besitz ist, sondern ein Geschenk der Götter [für mich].
14. Ich werde meine Kunst niemandem beibringen, der schäbige und niederträchtige Gedanken oder ein kaltes Herz hat.
15. Niemals werde ich die Geheimnisse meiner Kunst für Geld oder weltliche Vorteile teilen, sondern nur wegen des Menschen [Tugend], der sie erlernen will.
16. Ich willige bedingungslos und mit tiefer Verbeugung die Pflicht ein, jedes Jahr bei den [orphischen – Anm. d. Übers.] Mysterien anwesend zu sein und so lange wie nötig und auf eigenen Kosten zu spielen.
Ich sprach diesen Eid vor Euch, ihr Unsterblichen, an dem Tag meiner Einweihung. Wenn ich diesen Eid breche, so sei mir beschieden, von den Lehrern und den Göttern verachtet und verstoßen zu werden; lass sie mir meine Gabe entziehen und all meine Instrumente beschädigen. Und lass die Erinnerung an meine Darbietungen für die Ewigkeit in Vergessenheit geraten."
Aktuelle archäologische Ausgrabungen auf dem ehemaligen Gebiet des antiken Griechenlands enthüllten den authentischen Text dieses Eides, dessen Urheberschaft Orpheus selbst zugeschrieben wird:
"Heute wurde in die Geheimnisse der Musik vollständig eingeweiht. Eine göttliche Macht wurde mir von den großen Lehrern anvertraut. Ich erlernte die Einklänge, die Tonleiter und die musikalischen Rhythmen. Ich beherrsche jetzt ein Instrument, mit dem ich die Seelen von Menschen und Göttern führen, heilen und zu Gefühlen bewegen kann, die von mir [für sie] bestimmt wurden.
Mir ist von nun an bewusst, dass ich im Besitz einer großen Macht bin und diese mit meinem vollen Verstand und Verantwortung auszuüben habe.
Vor den Unsterblichen und den Musen gelobe ich folgendes:
1. Als Eingeweihter in die Musik der Sphären, werde ich die göttliche Harmonie dieser Musik pflegen und sie niemals den obszönen, von der unkundigen Masse begehrten Töne, beigeben.
2. Ich werde mein Instrument nur für die Zwecke der Heilung und Seelenerleuchtung einsetzen, und niemals Vergütung für meine Musik verlangen.
3. Ich werde mit meinen musikalischen Darbietungen nur diejenigen bescheren, die von mir [anhand dessen] auserwählt wurden, dass sie Harmonie und Erleuchtung verdienen; und nicht die Tyrannen und die Machthabenden.
4. Ich werde solche Stücke spielen, die ich für die Seele meiner Zuhörer für gut halte, und nicht [diejenigen,] die sie sich selbst von mir [zu hören] wünschen.
5. Ich werde niemals unter Zwang spielen oder weil mir weltliche Vorteile angeboten werden.
6. Sollte ich sehen, dass meine Musik jemandem Wohl getan hat und er sich bei mir vom Herzen bedanken möchte, so sei mir gestattet, ein Geschenk von ihm anzunehmen, jedoch nicht mehr als das, was notwendig wäre, um ein paar Tage zu überleben.
7. Sollte ich feststellen, dass jemand [meiner Zuhörer] sich durch böse Taten bereichert hat, so werde ich von ihm kein Geschenk annehmen.
8. Ich werde weder kriegerische Töne vorspielen, die Armeen in ihrem Kampf untereinander beherzigen; noch werde ich Rhythmen vorspielen, die diese Armeen aufhetzen oder dazu anstiften, gegeneinander anzutreten [zu marschieren] und sich gegenseitig zu töten.
9. Ich werde meine musikalischen Fähigkeiten dazu benutzen, um Feinde miteinander zu versöhnen, die Getrennten zu vereinen und den Unwissenden die gemeinsamen Wurzeln von allem Existierenden zu zeigen.
10. Ich werde niemals die Vorführung von Tänzerinnen musikalisch begleiten, die ihr Fleisch zur Schau stellen und auf diese Weise sinnliche Begierde erzeugen.
11. Sollte jemand bei meiner Musik den Wunsch zum Tanzen verspüren, so soll [sein Tanz] allein zur Ehre der Unsterblichen sein.
12. Nie werde ich die hohe Kunst der Musik dafür nutzen, um bei meinen Zuhörern Liebe zu mir selbst zu erzeugen oder um sie [fleischlich] zu verführen.
13. Niemals werde ich denjenigen zustimmen, die mich loben und mich wegen meiner Kunst verherrlichen, sondern diesen offen entgegenhalten, dass die Musik kein Besitz ist, sondern ein Geschenk der Götter [für mich].
14. Ich werde meine Kunst niemandem beibringen, der schäbige und niederträchtige Gedanken oder ein kaltes Herz hat.
15. Niemals werde ich die Geheimnisse meiner Kunst für Geld oder weltliche Vorteile teilen, sondern nur wegen des Menschen [Tugend], der sie erlernen will.
16. Ich willige bedingungslos und mit tiefer Verbeugung die Pflicht ein, jedes Jahr bei den [orphischen – Anm. d. Übers.] Mysterien anwesend zu sein und so lange wie nötig und auf eigenen Kosten zu spielen.
Ich sprach diesen Eid vor Euch, ihr Unsterblichen, an dem Tag meiner Einweihung. Wenn ich diesen Eid breche, so sei mir beschieden, von den Lehrern und den Göttern verachtet und verstoßen zu werden; lass sie mir meine Gabe entziehen und all meine Instrumente beschädigen. Und lass die Erinnerung an meine Darbietungen für die Ewigkeit in Vergessenheit geraten."